Alstroemeria Geschichte, Anbau, Pflege und Hege

Alles was ich hier schreibe, habe ich mir zusammengesammelt oder bin durch Zufall darauf gestoßen. Vieles was sich mal außerhalb der Reihe ließt, kann man nicht auf seinen Wahrheitsgehalt prüfen, da die Daten einfach zu dürftig sind und irgendwie jeder das Selbe schreibt.
Ich möchte auch gar keinen langen Vortrag über Bodenbeschaffenheit, pH-Werte und solche Dinge hier erstellen.
Nein, ich möchte einfach nur meine Erfahrungen mit dieser tollen Pflanze erzählen und jeder soll für sich entscheiden wie er dann tatsächlich in seinem Garten mit seiner Pflanze umgeht.

‼Robust aussehen aber sehr zerbrechlich‼
Auch wenn die Inkalilie einen sehr robusten und stabilen Eindruck mach, so ist sie doch sehr zart und zerbrechlich.
Blätter, Knospen und Blüten sitzen an sehr biegsamen, aber doch weichen und leicht brechenden Stängeln. Genauso verhält es sich mit den kleinen Knollen, die sehr Wasserlastig sind.
Somit immer schön vorsichtig in der Handhabung mit der Inkalilie, denn ein grober Umgang kann das Schätzchen ratzfatz zerstören.

Die Inkalilie und ihre Geschichte
Eigentlich immer das selbe…. Einer hat sie entdeckt und von ihm/ihr wurde dann der Name übernommen.
In diesem Fall wurde die Inkalilie zu Ehren von Claes Alströmer (Botaniker) benannt.
Ihr ursprüngliches Zuhause sind die Hochebenen in Peru und Chile. Dort trotzen die Wildarten der Inkalilie jedem Wetter. Die Blütenfarben sind hauptsächlich Gelb und Orange. Es gibt sie in kleinwüchsig bis hin zu über 1,50m hohe Büsche.
Die Sorten die wir im Handel als Topfpflanze bekommen, ist aus 2 Wildformen (Arten sind mir gerade entfallen) gekreuzte und daraus entstandene Hybriden die keine Samen entwickeln.

Wie kam ich auf die Inkalilie?
Nachdem ich diese Pflanze vor ca. 5 Jahren in Deutschland entdeckte (als Samen) und ich auf Erkundungsreise ins Internet ging, musste ich feststellen, das sie nicht so verbreitet ist wie ich das gerne gehabt hätte. Naja, in Deutschland sowieso nicht! Die hängen immer Jahre hinterher bis da mal was anderes neben den Rosen, Petunien und Geranien auftaucht. In Bulgarien habe ich 2019 schon festgestellt, dass die Inkalilie hier eine weitverbreitete Schnittblume ist und eigentlich in keinen Blumenstrauß oder Blumengesteck fehlt. Zurück in Deutschland habe ich nicht einen Floristen gefunden, der diese wunderschöne Blume als Schnittblume geschweige denn als Topfpflanze angeboten hat.
Über die letzten Jahre habe ich das weiterhin beobachtet und es nahm stetig zu. Selbst in D gab es ab und an mal eine Topfpflanze zu einem horrenden Preis aber natürlich die üblichen farblosesten und nichtssagenden Hybriden 🥱🥱
Seit meinem Umzug nach Bulgarien sieht das etwas anders aus. Hier bekomme ich sie zwischenzeitlich wirklich bei jedem Floristen. Als Topfpflanze bekomme ich sie hier im Baumarkt (HomeMax/Mr. Bricolage) und auch im Internet bei bulg. Pflanzenshops. Jedes Jahr neue Sorten über bunt bis einfarbig und somit kann ich meine Sammlung jedes Jahr erweitern.

Die Inkalilie und ihr Wuchs
In D hatte ich sie in Töpfen und dort haben sie gar nicht so eine Wuchsfreudigkeit gezeigt. Es waren ein paar Stängel mit Blätter und Blüten. Alles in allem eine sehr wackelige Angelegenheit.
Hier sitzen jetzt alle Pflanzen in der Erde und nun kann man das Wachstum/die Ausbreitung sehr gut verfolgen. Wenn sie Fuß gefasst haben und den ersten Winter hinter sich gebracht haben, dann fangen sie an sich auszubreiten. Was erst sehr krautig aussieht, wird entweder zu einer kleinen dichtbewachsenen Halbkugel oder zu einem höheren Busch. Hat man genug verschiedene Sorten in einem Beet und hat etwas auf die Höhen geachtet, dann breitet sich die Inkalilie zu einem wunderschönem Blumenteppich aus, der jedes Jahr größer wird.

Die Inkalilie der Boden und der Dünger
Ob Sand oder Lehm, da muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen.
Wir haben hier sehr festen Lehmboden, so werden Pflanzen immer mit genug Blumenerde gepflanzt. Ein Teil des Lehmbodens wird als Abdeckung der Blumenerde benutzt, damit beim gießen nichts ausgeschwemmt wird. Zu der Blumenerde bekommen meine Pflanzen immer noch lägga Dünger an die Füße wenn sie gepflanzt werden. Ansonsten werden alle Pflanzen einmal im Mai mit Dünger gefüttert. Ab Juli gibt es dann alle 3-4 Wochen Flüssigdünger.

Die Inkalilie und das Wetter
In Deutschland sind mir im Winter alle Inkalilien erfroren trotzdem sie frostsicher verpackt waren. Sie standen sogar frostfrei und trotzdem haben sie nicht überlebt. Also auf ‘Winterhart’ darf man nicht zuviel geben.
Winterhart heißt eigentlich …. wenn gut angewachsen und die Wurzeln kräftig genug könnte sie den Winter überstehen!
Auch hier am südlichen schwarzen Meer kann es im es im Winter sehr kalt werden. Bodenfröste sind hier also nicht selten. Sie halten zwar nicht tage oder wochenlang an aber es gibt sie.  Bis jetzt ist alles gut gegangen. Meine Inkalilien haben letztes Jahr bis in den Dezember geblüht und dann sanken die Temperaturen von einem Tag auf den anderen plötzlich ab. Zack … war alles Gelb und Pflanzen zogen sich ein. Selbst diese rapiden Temperaturabstürze haben sie gut verkraftet. Auch in den heißen Sommermonaten haben sie so ihr eigenen Umgang damit. Bei uns liegt zwar alles auf der Schattenseite, doch der tägliche Wind ist im Sommer teilweise sehr stark und heiß. Die Inkalilien stellen ihren Wuchs und das Blühen ein und pumpen all ihre Kraft zum überleben in ihre Wurzeln. Erst wenn die Tagestemperaturen wieder in den normalen Bereich kommen, fangen sie wieder an zu wachsen und zu blühen.

Die Inkalilie und die Vermehrung
Da nur die bunten Hybriden in den Verkauf kommen, gibt es keine Samen damit man Inkalilien vermehren kann. Einige Samen sind im Umlauf, aber da weiß ich nicht woher die Samen stammen, denn dazu muss irgendwo eine Mutterpflanze vorhanden sein. Durch ihre Teppichbildung, sticht man Inkalilien ganz einfach ab und setzt sie zum weitergeben einfach in Töpfe.
Bei den Wildformen, wie ‘Sweet Laura’ & ‘Orange King’, sieht es schon wieder anders aus. Da sie Naturformen sind bilden diese nach dem Abblühen auch Samen die man dann im nächsten Jahr ausbringen kann. Leider habe ich beide Sorten noch nie zum blühen gebracht und konnte es somit noch nicht ausprobieren.

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